Der Damhirsch

Der frische Duft der Luft balsamiert die Erdoberfläche ein. Im Wald zeichnen sich Schatten beim ersten Tageslicht. Hinter einem dichten Gebüsch glänzen zwei kleine Augen, die das Erwachen der Natur beobachten. Das Kitz hat Hunger. Eine Damhirschkuh tritt endlich auf. Sowie eine Tänzerin, mit leichtem und elegantem Schritt, kommt die Hübsche unauffällig heran. Ihre manchmal dunkle, manchmal leuchtende Silhouette verliert sich unter den Eichen und Pappeln. Plötzlich verschwindet sie im Dickicht.

Ein Hirsch mit gesprenkeltem Pelzfell

Der Damhirsch ist ein Hirsch, der aus Kleinasien stammt. Er wurde in Europa für die Jagd, aber auch um Groß-Parkanlagen zu schmücken und zu bevölkern, eingeführt. Er ist in freier Wildbahn selten zu finden. Seit jeher wurde er für sein zartes und wohlschmeckendes Fleisch von den Menschen gezüchtet und gejagt.

Kleiner als der Hirsch und größer als das Reh, besitzt der Damhirsch ebenfalls ein Geweih, dessen Abwurf  im April/Mai erfolgt und jedes Jahr erneut wächst. Der vordere Rand der Schaufel ist flach und sieht wie eine Krebsschere aus.

Er hat eine sehr große Anpassungsfähigkeit: er verträgt sowohl Kälte wie auch Wärme und kann deshalb in Skandinavien als auch in Südspanien leben. Er bevorzugt Laubwälder. Als seßhaftes Tier lebt er in der Nähe seines Geburtsortes und sein Aktionsraum im Laufe des Lebens ist sehr klein. Diese sozialen Tiere leben in Rudeln nach Geschlechtern. Die Männchen bilden Rudel aus Maximum 6 Individuen, während die Weibchen mit ihren Kälbern in größeren Kahlwildrudeln leben. 

Elegant und gesellig

Fortpflanzung

Die Zusammensetzung des Kahlwildrudels ändert sich kurzzeitig in der Brunft ab Oktober. Da treffen sich das Weibchen und das Männchen. Während dieser Periode kämpfen die Damhirsche gegeneinander um einen Buhlen, ein Brunftterritorium, zu erobern. Diese begrenzte Zone wird ebenfalls als Lekking bezeichnet. Dann wartet das Männchen auf das Weibchen. Er röhrt, um sie anzulocken.  Viele Paarungsversuche finden statt. Die Damtiere sind nur für ungefähr 16 Stunden pro Jahr paarungsbereit. Obwohl die Periode sehr kurz ist, pflanzt sich die Art ziemlich gut fort. 90% der Damhirschkühe bringen jedes Jahr nach einer Tragzeit von 8 Monaten ein Kalb zur Welt. Dagegen dezimiert der erste Winter ungefähr 25% der nichtjährigen Kälber.

Hätten Sie das gewusst?

Bei Gefahr kann der Damhirsch einen sehr besonderen Sprung zeigen. Sein Körper ist total angespannt und ist absprungbereit. Seine Erregung drückt sich dann in kurzen, steifbeinigen Schritten oder sogar einigen seitlichen Prellsprüngen aus. Man hat wirklich das Gefühl, dass er sich selbst nicht bewegt hat. Wenn die Gefahr sich bestätigt, dann ergreift er die Flucht. 

Zum Großteil haben die Damhirsche ein rostbraunes Haarkleid mit auffallend weißen Flecken, aber manchmal kann man auch einem ganz schwarzen Damhirsch begegnen! Diese letzten überleben weniger lang in der Natur da ihre Tarnung weniger erfolgreich ist als bei den braunen Freunden. Sie sind also eine einfache und leichte Beute.

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